Mannheim (29.12.14) – Für das Jahr 2015 gelten unter Anlegern vor allem Aktien und
Rohstoffe als lohnende Investitionen. Während die Bedeutung von Immobilien und Devisen mit Blick auf 2015 in etwa gleich gewichtet wird wie im Jahr 2014, sind Staats- und Unternehmensanleihen als Anlageklasse deutlich weniger begehrt. Das ist das Ergebnis der aktuellen Sonderfrage des ZEW-Finanzmarkttests zum Thema „Attraktivität unterschiedlicher Anlageklassen im Jahr 2015“. An der Befragung im Dezember 2014 nahmen 230 Finanzmarktexperten teil.
Nachdem die befragten Experten bereits Ende 2013 Anleihen als
Anlagemöglichkeit auf Sicht von zwölf Monaten nur geringe
Anziehungskraft bescheinigt hatten, halten sie auch für das Jahr 2015
an dieser Einschätzung fest. Zugleich ist die relative Attraktivität
von Aktien stark gestiegen. Für das kommende Jahr gehen die
Umfrageteilnehmer des ZEW-Finanzmarkttests daher von einer höheren
Gewichtung der Anlagekategorie Aktien in den Portfolios der
Investoren aus. Mit 47 Prozent ist annähernd die Hälfte der befragten
Experten der Ansicht, dass sich bei Aktien eine positive Entwicklung
anbahnt. Das ist der höchste Wert unter allen bewerteten
Anlageklassen, gefolgt von Rohstoffen, die von 38 Prozent der
Teilnehmer als zunehmend profitabel angesehen werden.
Frappierend ist dagegen die Einschätzung von Staatsanleihen: 84
Prozent der Befragten beschreiben diese Anlageform als eher
unattraktiv, was noch einmal eine deutliche Verschlechterung im
Vergleich zum Vorjahr darstellt (60 Prozent). Die Ergebnisse der
Umfrage zeigen außerdem, dass bei Devisen und Immobilien 2015 keine
großen Veränderungen erwartet werden: 53 Prozent beziehungsweise 60
Prozent der Experten nehmen eine ähnliche Attraktivität an wie im
jetzt zu Ende gehenden Jahr.
Des Weiteren wurden die Finanzmarktexperten gebeten, die Ertragslage
für einzelne Branchen in Deutschland bis Mitte 2015 einzuschätzen. Am
schlechtesten sind die Aussichten nach Auffassung der Befragten für
die Versicherungs- sowie die Bankenbranche. In beiden Anlageklassen
rechnet jeder zweite Teilnehmer mit einer abnehmenden
Ertragssituation. Bei den Versorgern gehen 38 Prozent der Experten
ebenso von einer Verschlechterung der Ertragslage aus. Im Gegenzug
wird dem Handel, den Informationstechnologien sowie dem Maschinenbau
von jeweils deutlich mehr als einem Drittel der Befragten eine
positive Entwicklung der Ertragssituation attestiert. Rund
beziehungsweise mehr als die Hälfte der Experten geht jeweils davon
aus, dass die Ertragslage in den drei Branchen gleich bleibt.
Für die übrigen Branchen geht aus den Antworten der befragten
Experten kein ausgeprägter Trend mit Blick auf die Ertragslage hervor.
Jeweils mehr als 80 Prozent der Umfrageteilnehmer geben zumindest an,
dass sich die Lage in den übrigen Branchen im Vergleich zu 2014
nicht verschlechtern wird.

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