IKB:  Handlungsspielraum der EZB bleibt eingeschränkt

Düsseldorf (28.4.17) – Die EZB ist mit ihrer geldpolitischen Ausrichtung am Anschlag, während Risiken für die europäische Konjunktur weiterhin − wenn auch weniger stark – bestehen, und die politischen Herausforderungen nicht weniger werden. Eine Straffung der Geldpolitik zum falschen Zeitpunkt hätte somit fatale Folgen, während ein zu spätes Handeln eher überschaubare Konsequenzen mit sich bringen würde, vor allem nach Jahren einer unter dem EZB-Ziel liegenden Inflationsrate. So ist die EZB mit einem asymmetrischen Risiko konfrontiert, was sie zu einer reaktiven Haltung veranlassen sollte. Zwar ist mit den erwarteten Preisanstiegen Raum für eine Zinswende gegeben, doch die Konjunktur- als auch die Wachstumserwartungen müssen sich angesichts des hohen Prognoserisikos erst einmal bewahrheiten. Was allerdings weniger unsicher erscheint, ist die Tatsache, dass das Anleiheaufkaufprogramm für 2018 zurückgefahren werden kann, und der negative Einlagenzinssatz in den nächsten 12 bis 18 Monaten in Folge einer technischen Adjustierung zurück auf 0 % gesetzt werden könnte.