Merck Finck Privatbankiers: Deutschlands Börsenampeln stehen nicht auf Grün, sondern auf Orange
München (29.6.18) – Nach der Einigung in Sachen Asylpolitik beim EU-Gipfel und den damit wieder besseren Karten Angela Merkels im Berliner Koalitionszwist signalisierte die grüne Farbe ihres Sakkos heute Morgen auch erst einmal die Tendenz am deutschen Aktienmarkt. Aber: „Deutschlands Börsenampeln stehen nicht auf Grün, sondern auf Orange“, warnt Robert Greil.
Der Chefstratege von Merck Finck verweist auf die anhaltenden politischen Risiken, allen voran auf die drohenden US-Importzölle auf PKWs – schließlich hingen 45 Prozent der Umsätze aller DAX-Unternehmen an der Autoindustrie. „Weitere Gewinnwarnungen von Unternehmen mit Verweis auf die unsichereren Aussichten in der Autoindustrie wie bei Elring Klinger oder Osram dürften folgen“, so Greil. Damit blieben die DAX-Perspektiven trotz der heutigen Zwischenerholung erst einmal eingetrübt.
In Sachen Makrodaten werden nächste Woche eine Reihe von Unternehmensstimmungs-Indikatoren in allen wichtigen Weltregionen ein Bild davon abgeben, wie viel mehr Optimismus in den USA als anderswo, etwa in Europa, herrscht. Neben zahlreichen „PMI“-Einkaufsmanger-Indizes für Juni stehen dabei insbesondere Amerikas Institute-for-Supply-Management („ISM“)-Umfrageergebnisse am Montag für das verarbeitende Gewerbe sowie am Donnerstag für den Dienstleistungsbereich im Fokus.
Während Eurolands Agenda mit dem Mai-Arbeitsmarktbericht am Montag, den entsprechenden Einzelhandelsumsätzen am Dienstag und in Deutschlands Auftragseingängen am Donnerstag und der Industrieproduktion am Freitag überschaubar ist, stehen in den USA über die Stimmungsindikatoren hinaus wichtige Daten an: Das reicht von den Industrieaufträgen am Dienstag über die Handelsbilanz für Mai bis hin zum US-Arbeitsmarktbericht für Juni (beides am Freitag).

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