EZB-Bericht über Kartenbetrug zeigt Rückgang des Betrugs im Jahr 2016 – Der Online-Betrug nahm gegenüber dem Vorjahr leicht zu und machte 73 % des Gesamtwerts des Kartenbetrugs aus

Frankfurt/Main (27.9.18) – Im Jahr 2016 ging 1 € je 2 428 €, die mittels Kredit- und Debitkarten bezahlt wurden, durch Betrug verloren. Der Gesamtwert der betrügerischen Transaktionen mit Karten, die im einheitlichen Euro-Zahlungsverkehrsraum (Single Euro Payments Area – SEPA: EU-Mitgliedstaaten sowie Island, Liechtenstein, Norwegen und die Schweiz) ausgegeben wurden, lag 2016 bei 1,8 Mrd € und damit 0,4 % unter dem Wert des vorangegangenen Jahres. Gemessen am Gesamtwert aller Transaktionen von 4,38 Billionen € verringerte sich der Anteil des Betruges somit von 0,042 % im Jahr 2015 um 0,001 Prozentpunkte auf 0,041 % im Jahr 2016. Dies war der erste Rückgang seit 2011.

Dem heute von der Europäischen Zentralbank (EZB) veröffentlichten fünften Bericht über Kartenbetrug zufolge entfielen 73 % der Schäden im Jahr 2016 auf sogenannte „card not present“ (CNP)-Transaktionen (überwiegend Online-Betrugsfälle), während 19 % bei Kartenzahlungen an Kassenterminals und 8 % bei Transaktionen an Geldautomaten entstanden. Der Kartenbetrug an Geldautomaten und Kassenterminals nahm im Vergleich zu 2015 stark ab (-12,4 % bzw. -3 %). Eine Zunahme war ausschließlich im Bereich des Online-Betrugs zu verzeichnen; hier belief sich der Schaden auf 1,32 Mrd €, was einem Anstieg um 2,1 % gegenüber 2015 entspricht. Da sich der Online-Kartenbetrug in den Jahren zuvor wesentlich stärker ausgeweitet hatte, könnte die geringere Zunahme im Jahr 2016 eventuell als positives Indiz gewertet werden, dass sich solche Betrugsfälle in Zukunft verringern und Zahlungen im E-Commerce sicherer werden könnten. Erklären lässt sich dieser Trend mit den verstärkten Sicherheitsmaßnahmen, die die Branche auf Betreiben der EU-Regulierungsbehörden eingeführt hat. Der signifikante Rückgang des Betruges an Geldautomaten und Kassenterminals – insbesondere der betrügerischen Transaktionen außerhalb der EU – ist auf die deutliche Abnahme des Betrugs mit gefälschten, verlorenen und gestohlenen Karten sowie auf die Umstellung auf „Chip-und-PIN“ (d. h. auf den EMV-Standard) zurückzuführen. Seit 2015 trägt auch die von den Banken eingeführte und vom Handel unterstützte Zwei-Faktor-Authentifizierung von Kunden dazu bei, den Online-Kartenbetrug einzudämmen.

Aus den Daten geht auch hervor, dass Karten, die in SEPA ausgegeben und außerhalb von SEPA verwendet werden, weniger vom Betrug betroffen sind als Karten, die außerhalb von SEPA ausgegeben und innerhalb von SEPA verwendet werden. Dies dürfte für europäische Karteninhaber bei Auslandsreisen beruhigend wirken.

Entwicklung des Gesamtwerts betrügerischer Transaktionen mit im einheitlichen Euro-Zahlungsverkehrsraum ausgegebenen Karten

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Mit der kontinuierlichen Weiterentwicklung und zunehmenden Komplexität digitaler Dienstleistungen nimmt naturgemäß auch der Online-Kartenbetrug zu. Am häufigsten sind dabei Fälle von sogenanntem „Clean Fraud“, bei dem sich Kriminelle echte Daten der Karte sowie Merkmale zur Authentifizierung von Karteninhabern einschließlich der Merkmale für 3-D-Secure und Adressverifikation beschaffen, sowie „Identitätsdiebstahl“, wobei persönliche Daten von Karteninhabern gestohlen werden, um damit unautorisierte Online-Transaktionen zu tätigen. In den letzten Jahren war allerdings auch eine Zunahme von „Friendly Fraud“ zu verzeichnen, einem Betrugsvorgehen, bei dem Karteninhaber zunächst eine echte Transaktion tätigen und anschließend

Erklären lässt sich dieser Trend mit den verstärkten Sicherheitsmaßnahmen, die die Branche auf Betreiben der EU-Regulierungsbehörden eingeführt hat. Der signifikante Rückgang des Betruges an Geldautomaten und Kassenterminals – insbesondere der betrügerischen Transaktionen außerhalb der EU – ist auf die deutliche Abnahme des Betrugs mit gefälschten, verlorenen und gestohlenen Karten sowie auf die Umstellung auf „Chip-und-PIN“ (d. h. auf den EMV-Standard) zurückzuführen. Seit 2015 trägt auch die von den Banken eingeführte und vom Handel unterstützte Zwei-Faktor-Authentifizierung von Kunden dazu bei, den Online-Kartenbetrug einzudämmen.

Aus den Daten geht auch hervor, dass Karten, die in SEPA ausgegeben und außerhalb von SEPA verwendet werden, weniger vom Betrug betroffen sind als Karten, die außerhalb von SEPA ausgegeben und innerhalb von SEPA verwendet werden. Dies dürfte für europäische Karteninhaber bei Auslandsreisen beruhigend wirken.

Entwicklung des Gesamtwerts betrügerischer Transaktionen mit im einheitlichen Euro-Zahlungsverkehrsraum ausgegebenen Karten

Mit der kontinuierlichen Weiterentwicklung und zunehmenden Komplexität digitaler Dienstleistungen nimmt naturgemäß auch der Online-Kartenbetrug zu. Am häufigsten sind dabei Fälle von sogenanntem „Clean Fraud“, bei dem sich Kriminelle echte Daten der Karte sowie Merkmale zur Authentifizierung von Karteninhabern einschließlich der Merkmale für 3-D-Secure und Adressverifikation beschaffen, sowie „Identitätsdiebstahl“, wobei persönliche Daten von Karteninhabern gestohlen werden, um damit unautorisierte Online-Transaktionen zu tätigen. In den letzten Jahren war allerdings auch eine Zunahme von „Friendly Fraud“ zu verzeichnen, einem Betrugsvorgehen, bei dem Karteninhaber zunächst eine echte Transaktion tätigen und anschließendDer jüngste Rückgang des Kartenbetrugs könnte zwar den verstärkten Sicherheitsmaßnahmen zu verdanken sein, doch Marktvertreter warnen vor Selbstzufriedenheit, da sich der Zahlungsbetrug ständig weiterentwickelt und auch immer neue Ausprägungen entstehen könnten. So hat der Bankensektor etwa die zunehmende Nutzung mobiler Bezahlverfahren als neues Schwerpunktthema identifiziert.