Deutsche Bank in Q3: Trotz hoher
Umbaukosten besser als erwartet
Frankfurt/Main (27.10.21) – Die Deutsche Bank (XETRA: DBKGn.DB / NYSE: DB) hat im dritten Quartal ihren Vorsteuergewinn auf 554 Millionen Euro gesteigert, 15 Prozent mehr als im Vorjahreszeitraum. Darin berücksichtigt sind 583 Millionen Euro an Umbaukosten. Der bereinigte Vorsteuergewinn¹, der die umbaubedingten Effekte und Sonderfaktoren nicht berücksichtigt, stieg gegenüber dem Vorjahreszeitraum um 39 Prozent auf 1,2 Milliarden Euro. Der Nachsteuergewinn lag im dritten Quartal bei 329 Millionen Euro, ein Plus von 6 Prozent im Vergleich zum Vorjahr.
Der Großteil der Umbaukosten im dritten Quartal entfällt auf Technologieausgaben, von denen rund 450 Millionen Euro auf Vertragsänderungen und Abschreibungen auf Software zurückgehen, die vor allem mit der Migration von IT-Anwendungen der Deutschen Bank in die Cloud zusammenhängen.
90 Prozent aller umbaubedingten Belastungen, die bis Ende 2022 erwartet werden, sind bereits verarbeitet. Die Deutsche Bank bekräftigt ihre Absicht, bis Ende 2021 den Großteil der noch verbleibenden umbaubedingten Belastungen zu verbuchen.
Sowohl der Vorsteuergewinn als auch der bereinigte Vorsteuergewinn¹ beinhalten durch das Urteil des Bundesgerichtshofs (BGH) vom April 2021 zur aktiven Zustimmung bei Preisänderungen für Kontogebühren im dritten Quartal eine Belastung von 98 Millionen Euro; dabei handelt es sich im Wesentlichen um nicht vereinnahmte Erträge. Dieser Effekt dürfte ab dem vierten Quartal 2021 wesentlich niedriger ausfallen, da inzwischen bereits für rund zwei Drittel der betroffenen Konten die geforderte aktive Zustimmung vorliegt. Diese werden im vierten Quartal wirksam.
In den ersten neun Monaten 2021 lag der Vorsteuergewinn bei 3,3 Milliarden Euro, obwohl Umbaukosten von 798 Millionen Euro und Belastungen von 324 Millionen Euro im Zusammenhang mit dem BGH-Urteil zu Buche schlugen. Letztere setzen sich zusammen aus 192 Millionen Euro an entgangenen Erträgen und 131 Millionen Euro an Rückstellungen für Rechtsfälle. Im gleichen Zeitraum 2020 hatte der Vorsteuergewinn bei 846 Millionen Euro gelegen, wobei 283 Millionen Euro an Umbaukosten angefallen waren. Der bereinigte Vorsteuergewinn¹, der Umbaukosten und Sonderfaktoren bei den Erträgen ausklammert – nicht aber die Folgen des BGH-Urteils – lag bei 4,3 Milliarden Euro, im Vergleich zu 1,5 Milliarden Euro in den ersten drei Quartalen 2020.
Der Gewinn nach Steuern war in den ersten neun Monaten mit 2,2 Milliarden Euro mehr als fünfmal so hoch wie im Vorjahreszeitraum (435 Millionen Euro). Die Nachsteuerrendite auf das durchschnittliche Eigenkapital betrug 4,3 Prozent gegenüber 0,1 Prozent im Vorjahreszeitraum. Die Rendite auf das materielle Eigenkapital (Return on Tangible Equity, RoTE)1 stieg von 0,2 Prozent auf 4,8 Prozent. Die bereinigte¹ Rendite auf das materielle Eigenkapital lag bei 6,6 Prozent.
Dabei konnten alle vier Kerngeschäftsfelder ihre Eigenkapitalrendite (RoTE) in den ersten neun Monaten des Jahres steigern:
- Unternehmensbank: 7,0 Prozent nach 3,2 Prozent im Vorjahreszeitraum
- Investmentbank: 13,5 Prozent nach 10,6 Prozent
- Privatkundenbank: 2,7 Prozent nach minus 1,8 Prozent
- Vermögensverwaltung: 28,3 Prozent nach 20,3 Prozent
Die Aufwand-Ertrag-Relation des Konzerns lag bei 82 Prozent, ein Rückgang gegenüber 87 Prozent in den ersten neun Monaten 2020.
Kernbank: Gewinn steigt um 64 Prozent in den ersten neun Monaten 2021
In der Kernbank, die alle vier Geschäftsbereiche ohne die Einheit zur Freisetzung von Kapital (CRU) umfasst, lag der Vorsteuergewinn im dritten Quartal bei 898 Millionen Euro und damit auf dem Niveau des Vorjahresquartals von 909 Millionen Euro – obwohl hier im abgelaufenen Quartal 570 Millionen Euro an Umbaukosten einflossen. Im Vorjahreszeitraum waren es lediglich Umbaukosten von 66 Millionen Euro. Der bereinigte Gewinn vor Steuern¹ stieg im Jahresvergleich um 23 Prozent auf 1,5 Milliarden Euro. Die Nachsteuerrendite auf das materielle Eigenkapital (RoTE)1 betrug in diesem Quartal 3,9 Prozent, bereinigt¹ waren es 7,3 Prozent.
In den ersten neun Monaten des Jahres nahm der Vorsteuergewinn der Kernbank um 64 Prozent auf 4,3 Milliarden Euro zu; der bereinigte Vorsteuergewinn¹ stieg ebenfalls um 64 Prozent auf 5,2 Milliarden Euro. Die Nachsteuerrendite auf das materielle Eigenkapital betrug 7,5 Prozent nach 4,3 Prozent im Vorjahresquartal. Das Ziel der Kernbank für 2022 liegt bei über 9 Prozent. Die bereinigte Nachsteuerrendite auf das materielle Eigenkapital lag bereits in den ersten neun Monaten 2021 bei 9,4 Prozent.
Einheit zur Freisetzung von Kapital (CRU): kontinuierliche Fortschritte beim Ergebnis und beim Portfolioabbau
Die CRU verzeichnete im abgelaufenen Quartal einen Verlust vor Steuern in Höhe von 344 Millionen Euro, das waren 19 Prozent weniger als im Vorjahreszeitraum. Zu dieser Verbesserung trug vor allem bei, dass die zinsunabhängigen Aufwendungen um 19 Prozent auf 312 Millionen Euro zurückgingen.
Die CRU setzte ihre Fortschritte beim Portfolioabbau im dritten Quartal fort. Die Verschuldungsposition (Leverage Exposure) sank von 71 Milliarden auf 61 Milliarden Euro, vor allem durch einen weiteren Abbau von Portfolien sowie den Transfer von Kundenbeziehungen im Geschäft mit Hedgefonds. Die Bank strebt an, ihr Ziel dieser Verschuldungsposition von 51 Milliarden Euro zum Jahresende 2022 bereits zum Jahresende 2021 zu erreichen oder zu übertreffen. Die risikogewichteten Aktiva (RWA) sanken weiter auf 30 Milliarden Euro – und lagen damit bereits unter dem Ziel von 32 Milliarden Euro zum Jahresende 2022.
In den ersten neun Monaten verbuchte die CRU einen Verlust vor Steuern von
1,0 Milliarden Euro, das waren 43 Prozent weniger als die 1,8 Milliarden Euro im Vorjahreszeitraum. Hauptgrund war auch hier der Rückgang der zinsunabhängigen Aufwendungen um 32 Prozent auf 1,1 Milliarden Euro. Die bereinigten Kosten ohne Umbaukosten sanken um 37 Prozent auf 901 Millionen Euro, nach 1,4 Milliarden Euro im Vorjahreszeitraum.
Seit dem dritten Quartal 2020 hat die CRU ihre Verschuldungsposition um 32 Prozent reduziert, von 90 Milliarden Euro auf 61 Milliarden Euro. Gleichzeitig gingen die risikogewichteten Aktiva um 23 Prozent zurück, von 39 Milliarden Euro auf 30 Milliarden Euro.
Erträge in den Kerngeschäftsbereichen behaupten sich
Die Erträge des Konzerns betrugen im dritten Quartal 6,0 Milliarden Euro, ein Plus von 2 Prozent gegenüber dem Vorjahreszeitraum – trotz sich normalisierender Märkte und Niedrigzinsen und entgangener Erträge von 96 Millionen Euro durch das BGH-Urteil. Die Erträge der Kernbank stiegen ebenfalls um 2 Prozent auf 6,1 Milliarden Euro.
In den ersten neun Monaten des Jahres legten die konzernweiten Erträge um 5 Prozent auf 19,5 Milliarden Euro zu. Die Erträge der Kernbank stiegen um 4 Prozent auf ebenfalls 19,5 Milliarden Euro.
Die Erträge in den vier Kerngeschäftsbereichen der Deutschen Bank verteilten sich im dritten Quartal wie folgt:
- Unternehmensbank: Die Erträge waren mit 1,3 Milliarden Euro gegenüber dem Vorjahreszeitraum stabil. Ein höheres Geschäftsvolumen sowie Preisanpassungen bei Einlagen glichen Zinsbelastungen ebenso aus wie einen Rückgang episodischer Effekte um 59 Millionen Euro gegenüber dem Vorjahresquartal; zu diesen ihrem Charakter nach episodischen Effekten zählten Portfoliomaßnahmen, Wertaufholungen im Zusammenhang mit Absicherungen des Kreditportfolios sowie andere einmalige Ereignisse. Bereinigt um die episodischen Effekte stiegen die Erträge leicht an. Im dritten Quartal 2021 wurden keine Sondereffekte bei den Erträgen verzeichnet. Zum Quartalsende bestanden für Einlagen im Volumen von 94 Milliarden Euro Gebührenvereinbarungen, gegenüber 88 Milliarden zum Ende des zweiten Quartals. Diese trugen 96 Millionen Euro zu den Erträgen im abgelaufenen Quartal bei. Das Kreditvolumen wuchs im dritten Quartal um 3 Milliarden Euro. Die Erträge der ersten neun Monate sanken gegenüber dem Vorjahreszeitraum um 3 Prozent auf 3,8 Milliarden Euro. Bereinigt um ihrem Charakter nach episodische Erträge und Wechselkurseffekte waren die Erträge in etwa unverändert.
- Investmentbank: Die Erträge gingen gegenüber dem Vorjahreszeitraum um 6 Prozent auf 2,2 Milliarden Euro zurück. Dabei sanken die Erträge im Geschäft mit festverzinslichen Wertpapieren und Währungen (FIC) um 12 Prozent auf 1,6 Milliarden Euro. Deutlich höheren Erträgen im Finanzierungsgeschäft standen geringere Erträge im Kreditgeschäft, bei Zinsprodukten und aus dem Währungshandel gegenüber. Grund hierfür war, dass ein solides Kundengeschäft von ungünstigeren Marktbedingungen und einer geringeren Volatilität überlagert wurde. Die Erträge im Geschäft mit Schwellenländern legten aufgrund von Verbesserungen in verschiedenen Regionen zu. Das Emissions- und Beratungsgeschäft legte um 22 Prozent gegenüber dem Vorjahresquartal auf 648 Millionen Euro zu, was auf Wachstum bei der Emission von Schuldtiteln und Aktien sowie im Beratungsgeschäft zurückging. Die Erträge der ersten neun Monate stiegen gegenüber dem Vorjahreszeitraum um 4 Prozent auf 7,7 Milliarden Euro. Die Deutsche Bank war in diesem Zeitraum mit einem Marktanteil von 8,7 Prozent die Nummer eins im Emissions- und Beratungsgeschäft in Deutschland (Quelle: Dealogic). Sie wurde zudem vom Magazin The Banker bei den Investment Banking Awards 2021 als „Beste Investmentbank in Westeuropa“ ausgezeichnet.
- Privatkundenbank: Die Erträge sanken um 2 Prozent auf 2,0 Milliarden Euro. Sie waren stabil, wenn man sie um Sondereffekte und die 94 Millionen Euro an entgangenen Erträgen aus dem BGH-Urteil bereinigt. Die Erträge in der Privatkundenbank Deutschland gingen um 6 Prozent zurück, stiegen aber um 1 Prozent, wenn man sie um die Folgen des BGH-Urteils bereinigt. Die Erträge in der Internationalen Privatkundenbank legten um 6 Prozent zu und um 1 Prozent ohne die Berücksichtigung von Sondereffekten. Das Nettoneugeschäft betrug 9 Milliarden Euro, darunter 5 Milliarden Euro an Nettozuflüssen in Anlageprodukte und 3 Milliarden Euro an Nettoneukrediten im Kundengeschäft. Die Erträge der ersten neun Monate lagen bei 6,2 Milliarden Euro. Sie steigen damit um 1 Prozent gegenüber dem Vorjahreszeitraum, trotz der Auswirkungen des BGH-Urteils in Höhe von 188 Millionen Euro. Das Nettoneugeschäft betrug im Jahresverlauf 38 Milliarden Euro – und liegt damit bereits über dem Ziel von mehr als 30 Milliarden Euro für das Gesamtjahr 2021. Darin enthalten waren Nettozuflüsse in Anlageprodukte von 22 Milliarden Euro und Nettoneukredite im Kundengeschäft von 11 Milliarden Euro.
- Vermögensverwaltung (Asset Management): Die Erträge stiegen um 17 Prozent auf 656 Millionen Euro – der höchste Stand seit sieben Quartalen. Hauptgrund dafür waren die höchsten Einnahmen aus Verwaltungsgebühren seit mehr als sechs Jahren. Die Vermögensverwaltung verzeichnete im sechsten Quartal in Folge Nettozuflüsse und profitierte von der Marktwerte-Entwicklung in einem günstigen Umfeld. Die Nettozuflüsse betrugen 12 Milliarden Euro, wozu alle Vermögensklassen beitrugen. Darin enthalten sind Zuflüsse von 5 Milliarden Euro in ESG-Anlagen – der höchste Quartalswert im Jahr 2021. Die Nettozuflüsse und positive Wechselkursentwicklungen führten zu einem Anstieg des verwalteten Vermögens um 21 Milliarden Euro auf einen Rekordwert von 880 Milliarden Euro. Seit dem dritten Quartal 2020 ist das verwaltete Vermögen um 121 Milliarden Euro gestiegen, davon gingen 46 Milliarden Euro auf Nettozuflüsse zurück. In den ersten neun Monaten stiegen die Erträge um 18 Prozent auf 1,9 Milliarden Euro. Die Nettozuflüsse lagen bei 33 Milliarden Euro, darunter 13 Milliarden Euro in ESG-Anlagen.
Weitere Fortschritte bei den Umbaukosten
Die zinsunabhängigen Aufwendungen stiegen im dritten Quartal um 4 Prozent auf 5,4 Milliarden Euro; davon waren 583 Millionen Euro Umbaukosten. Letztere gingen in erster Linie auf Vertragsänderungen und Abschreibungen auf Software zurück, die vor allem mit der Migration von IT-Anwendungen der Deutschen Bank in die Cloud zusammenhängen. Beides soll in den kommenden Quartalen die laufenden Kosten senken. Die bereinigten Kosten ohne Umbaukosten verringerten sich gegenüber dem Vorquartal um 3 Prozent auf 4,7 Milliarden Euro.
Die Zahl der Mitarbeiter*innen stieg gegenüber dem zweiten Quartal um 715 auf 84.512 (in Vollzeitstellen gerechnet). Gezielte Neueinstellungen in wachsenden Geschäftsfeldern sowie die Eingliederung von externen Mitarbeiter*innen wurden weitestgehend ausgeglichen durch Maßnahmen zum Stellenabbau und sonstige Abgänge. Der Anstieg der Vollzeitstellen im dritten Quartal geht daher vor allem auf die jährliche Einstellung von Hochschulabsolvent*innen zurück. Seit Ende September 2020 wurde die Zahl der Mitarbeiter*innen um knapp 2.500 Vollzeitstellen reduziert – trotz gezielter Neueinstellungen, Internalisierung und des Zugangs von Hochschulabsolvent*innen.
In den ersten neun Monaten des Jahres sanken die zinsunabhängigen Aufwendungen um 2 Prozent auf 15,9 Milliarden Euro – obwohl sich die Umbaukosten fast verdreifacht haben, und zwar auf 798 Millionen Euro. Die bereinigten Kosten ohne Umbaukosten verringerten sich gegenüber dem Vorjahreszeitraum um 4 Prozent auf 14,6 Milliarden Euro.
Kreditvorsorge deutlich unter Vorjahresniveau
Die Risikovorsorge im Kreditgeschäft ging im dritten Quartal gegenüber dem Vorjahreszeitraum um 57 Prozent auf 117 Millionen Euro zurück. Dazu trug das positive Marktumfeld ebenso bei wie die hohe Qualität des Kreditbuchs und eine strikte Risikodisziplin. Die Vorsorge für leistungsgestörte Kredite (Stage 3) sank gegenüber dem Vorjahreszeitraum um 51 Prozent auf 199 Millionen Euro. Dem gegenüber standen Auflösungen von 82 Millionen Euro bei Krediten, die noch bedient wurden (Stage 1 und 2). Grund war ein stabilerer gesamtwirtschaftlicher Ausblick.
In den ersten neun Monaten sank die Risikovorsorge im Kreditgeschäft gegenüber dem Vorjahreszeitraum um 83 Prozent auf 261 Millionen Euro. Das entspricht auf annualisierter Basis 8 Basispunkten des durchschnittlichen Kreditvolumens – im Vergleich zu 47 Basispunkten in den ersten neun Monaten 2020.
Die Bank steuert ihr Kapital und ihre Bilanz weiterhin konservativ
Die harte Kernkapitalquote (CET1) lag zum Quartalsende entsprechend des Ausblicks der Bank bei 13,0 Prozent, gegenüber 13,2 Prozent drei Monate zuvor. Diese Entwicklung ist vor allem zurückzuführen auf erwartungsgemäß höhere risikogewichtete Aktiva als Folge methodischer Änderungen durch die Regulierung. Außerdem stiegen die RWA auch durch ein wachsendes Kundengeschäft, was in weiten Teilen durch geringere RWA mit Bezug auf das operationelle Risiko ausgeglichen wurde. Letzteres hängt mit einem verbesserten Risikoprofil der Bank zusammen. Zum Ende des dritten Quartals enthielt das harte Kernkapital Kapitalabzüge für Dividenden von 641 Millionen Euro.
Die Verschuldungsquote (bei Vollumsetzung) lag im dritten Quartal unverändert bei 4,8 Prozent. Der kontinuierliche Fortschritt beim Abbau der Verschuldungsposition in der CRU wurde durch Wechselkurseffekte aufgezehrt. Auf Basis der Übergangsregeln lag die Verschuldungsquote bei 4,9 Prozent.
Die Liquiditätsreserven stiegen im dritten Quartal auf 249 Milliarden Euro, im Vergleich zu 254 Milliarden Euro zum Ende des zweiten Quartals. Darin enthalten waren liquide Mittel hoher Qualität in Höhe von 217 Milliarden Euro. Die Liquiditätsdeckungsquote lag bei 137 Prozent und damit über der Zielmarke der Deutschen Bank von 130 Prozent. Die vorläufige strukturelle Liquiditätsquote (Net Stable Funding Ratio) betrug im dritten Quartal 123 Prozent. Sie lag damit über dem Deutsche-Bank-Zielkorridor von 115 bis 120 Prozent sowie um 109 Milliarden Euro über den aufsichtsrechtlichen Anforderungen.
Nachhaltige Finanzierungen: Ziel für das Gesamtjahr bereits nach neun Monaten übererfüllt
Zum 30. September 2021 erreichten nachhaltige Finanzierungen und Anlagen (ESG) ein kumuliertes Volumen von 125 Milliarden Euro seit Anfang 2020 (ohne DWS). Damit übertrifft die Deutsche Bank bereits ihr Ziel von 100 Milliarden Euro zum Jahresende 2021 und ist auf Kurs, ihr Ziel von 200 Milliarden Euro zum Jahresende 2023 zu erreichen.
Allein im dritten Quartal 2021 beliefen sich die nachhaltigen Finanzierungen und Anlagen auf 27 Milliarden Euro (ohne DWS) und lagen damit in etwa auf dem Niveau des Rekordvolumens im Vorquartal. Dazu trugen die Geschäftsbereiche wie folgt bei:
- Die Unternehmensbank steuerte im dritten Quartal 3 Milliarden Euro an nachhaltigen Finanzierungen bei, wodurch sich das kumulierte Volumen auf 18 Milliarden Euro erhöhte.
- In der Investmentbank betrug das Volumen an Kapitalmarktemissionen und nachhaltigen Finanzierungen im zweiten Quartal 17 Milliarden Euro, wodurch das kumulierte Volumen auf 73 Milliarden Euro stieg. Seit Jahresbeginn 2021 rangiert die Deutsche Bank gemessen am Transaktionsvolumen unter den Top 5-Häusern weltweit bei ESG-bezogenen Emissionen, nachdem sie im Jahr 2020 auf Rang 8 gelegen hatte.
- In der Privatkundenbank stieg das nach ESG-Standards verwaltete Vermögen im dritten Quartal um fünf Milliarden Euro. Dazu kam 1 Milliarde Euro an nachhaltigen Krediten. Das kumulierte Volumen erhöhte sich damit auf 34 Milliarden Euro.
Beispiele für Fortschritte in den Geschäftsbereichen:
- Die Deutsche Bank war Konsortialführerin (Bookrunner) bei vier der sechs größten ESG-Anleiheemissionen im Quartal weltweit gemessen am Nennwert (Quelle: Dealogic).
- Sie war an drei Premieren grüner Staatsanleihen in führender Rolle beteiligt – darunter eine Anleihe über zehn Milliarden britische Pfund für das britische Schuldenmanagement (UK Debt Management Office) und eine grüne Fünf-Milliarden-Euro-Anleihe für das Königreich Spanien.
- Die Bank führte zum ersten Mal ein grünes Pensionsgeschäft aus (green purchase agreement) mit einem Volumen von 20 Millionen britische Pfund.
- Sie sammelte zum ersten Mal mit einem so genannten grünen Formosa Bond (Taiwan) 200 Millionen US-Dollar ein, womit Projekte im Bereich erneuerbarer Energien und höherer Energieeffizienz finanziert werden.
- Die Unternehmensbank hat ihr Angebot für den deutschen Mittelstand ausgeweitet und ihre Expertise ausgebaut, Kredite zu strukturieren, die an Nachhaltigkeitskriterien geknüpft sind.
- Die Privatkundenbank hat „Blue Economy Funds“ eingeführt, um Regionen zu unterstützen, die besonders von einem steigenden Meeresspiegel betroffen sein könnten.
Die Deutsche Bank wurde erstmals von der Nachhaltigkeits-Ratingagentur EcoVadis überprüft (Sustainable Procurement Maturity Review) und als „proaktiv“ eingestuft. Die Bank hat zudem einen Plan, bis 2024 ihren eigenen Betrieb durch sogenannte Grünstromzertifikate (Energy Attribute Certificates) zu 100 Prozent auf erneuerbare Energien umzustellen.
Die kumulierten ESG-Volumina umfassen nachhaltige Finanzierungen (Flow) und Investitionen (Stock) in der Unternehmensbank, Investmentbank und Privatkundenbank vom 1. Januar 2020 bis heute, wie auf dem Nachhaltigkeitstag (Sustainability Deep Dive) der Deutschen Bank vom 20. Mai 2021 dargelegt. Zu den einbezogenen Produkten gehören Kapitalmarktemissionen (nur unter Konsortialführung), nachhaltige Finanzierungen und verwaltetes Vermögen zum Periodenende. Die kumulierten Volumina und Ziele beinhalten nicht die verwalteten ESG-Vermögen innerhalb der DWS, die diese separat berichtet.


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