BVR: Demografie wird zur Wachstumsbremse

Die heute veröffentlichte Herbstprognose der führenden Wirtschaftsforschungsinstitute bestätigt die Einschätzung eines mittelfristig sinkenden Wirtschaftswachstums. Die Forschungsinstitute kommen in ihrer Herbstprojektion zu dem Ergebnis, dass das von Konjunktureinflüssen unabhängige Potentialwachstum in den kommenden von aktuell 1,9 Prozent auf 1,2 Prozent im Jahr 2023 zurückgehen dürfte. Hierfür ist vor allem der demografisch bedingte deutliche Rückgang der Bevölkerung im erwerbsfähigen Alter verantwortlich, der unter realistischen Annahmen nicht durch Zuwanderung ausgeglichen werden kann.

Nach den Projektionen des Statistischen Bundesamts dürfte die Bevölkerung im erwerbsfähigen Alter (20 bis 65 Jahre) unter der Annahme einer schrittweise auf 200.000 Personen pro Jahr absinkenden Zuwanderung bis Ende des kommenden Jahrzehnts auf 500.000 Personen pro Jahr ansteigen. Im Jahr 2030 dürfte die Bevölkerung im erwerbsfähigen Alter um gut 4 Millionen Personen geringer ausfallen als heute, was ohne politisches Gegensteuern sowohl das Wirtschaftswachstum stark verringern als auch die Arbeitskräfteknappheit deutlich verstärken dürfte.